Völklinger Straße
Stadtreparatur mit feinen Antennen
  • Ort
    Düsseldorf
  • Objekt
    Neubau eines Stadtquartiers mit Büro und Wohnen
  • Verfahren
    1. Preis Wettbewerb
  • Bauherrin
    PANDION Real Estate GmbH
  • Entwurfsverfasser
    Caspar Schmitz-Morkramer
  • TGA
    Drees & Sommer, Cologne (Büro)
  • Tragwerksplanung
    wh-p Ingenieure, Stuttgart (Büro)
    kevee consulting, Köln (Wohnen)
  • Brandschutz
    Corall Ingenieure, Meerbusch
  • Landschaftsplanung
    studio grüngrau, Düsseldorf
  • Fassadenplanung
    DS-Plan, Ingenieurgesellschaft Köln (Büro)
  • Bauphysik
    DS-Plan, Ingenieurgesellschaft Köln (Büro)
    Kurz und Fischer, Düsseldorf
  • Planungs- und Bauzeit
    2019–
  • Leistungsphasen
    Wohnen (1–7, KOL); Büro (2–5)
  • Brutto-Grundfläche
    90.000 m²
  • Visualisierungen
    caspar./HHVision
  • Fotos
    HGEsch

In Unterbilk, genau an der Schnittstelle zwischen dem funkelnden Medienhafen und dem historisch gewachsenen Lorettoviertel, zwischen Alt und Neu, zwischen großstädtisch und bürgerlich liegt das zu entwickelnde Siemens-Areal. In der Ende 2016 durchgeführten Mehrfachbeauftragung wurde unser mit hohem Anspruch an Architektur und Freiräume entworfenes Konzept für den Neubau eines Hochhauses und die Entwicklung eines gemischt genutzten Quartiers mit dem 1. Preis ausgezeichnet. Mit dem Grundgedanken, das Umfeld mit der Schaffung einer lebendigen Nachbarschaft zu arrondieren, haben wir bestehende und gewachsene Qualitäten des aufgenommen und daraus eine aus zwei sechs- bis siebengeschossigen Blöcken zusammengesetzte städtebauliche Figur entwickelt. Wir erzwingen kein eigenes, ortsfremdes Raster für Gliederung und Anbindung, sondern orientieren uns im Sinne einer sensiblen Stadtreparatur in Lage und Ausrichtung an den historischen Achsen und Grünräumen. Ein wesentliches Element dieser aus den Gegebenheiten des Ortes entwickelten Struktur ist der breite, von Süd nach Nord verlaufende Boulevard, ein qualitätvoll gestalteter grüner Freiraum, der an seinen beiden Enden in einen öffentlichen Platz mündet.

Arbeiten und Wohnen

Die differenzierte Nutzungsmischung aus Büros, Wohnungen, Gastronomie sowie einer Kindertagesstätte und einem Netzwerk grüner Freiräume belebt das neue Quartier. Wir platzieren die Büros in der sechsgeschossigen langen Flanke, sowie im Kopf des an der verkehrsreichen Völklinger Straße liegenden größeren Blocks, dem Pandion Officehome Rise. Das 17-geschossige Bürohochhaus, das sich über einem eingerückten, verglasten Schaft, das sogenannte Bikini-Geschoss, aus der Mantelbebauung erhebt, bildet mit seinem grünen Dachgarten einen außergewöhnlichen Hochpunkt und setzt neben das die Straße überspannende Stadttor ein prägnantes Zeichen für den neuen Standort. Zu Füßen des Hochhauses befinden sich eine großzügig dimensionierte Eingangshalle, angrenzend ein Konferenzzentrum und ein Restaurant. Die Fassade der Bürogebäude ist mit langlebigen Keramikelementen verkleidet, die Verglasung ist geschosshoch, die Gliederung fasst jeweils zwei Geschosse zu eleganten stehenden Fensterformten zusammen. Die Wohnbebauung, mit der dieser Block im Nordosten geschlossen wird, profitiert von einer Durchmischung, nicht nur bei den Wohnungsgrößen von 2 bis 5 Zimmern, sondern auch von frei finanzierten, öffentlich geförderten und preisgedämpften Angeboten. Eine besondere Qualität aller Wohnungen ist ihre geschützte Lage, die Ausrichtung auf den intensiv begrünten Innenhof zur einen Seite, auf der anderen Seite auf den Boulevard, der mit Spielgeräten und Sitzbänken zum nachbarschaftlichen Miteinander einlädt. Auf der Nordseite entsteht ein grüner Vorplatz zum Spielen für die Kleinen, als Treffpunkt für die Großen, der durch die Außengastronomie noch an Attraktivität und Vitalität gewinnt.

Wohnen, Spielen und zu Gast sein

Mit dem Pandion Next wird die bestehende kleinteiligere Bebauung an der Neusser Straße fortgeführt, spiegelbildlich zum westlichen Bereich liegen auch hier entlang des grünen Boulevards verschiede Wohnungstypen, auf dieser Seite jedoch ausschließlich frei finanzierte. Die auf zwei Ebenen angelegte Kita, die auch aus den angrenzenden Wohnvierteln gut zu erschließen ist, nutzt als Außenspielfläche sowohl Bereiche des grünen Innenhofes als auch den Vorplatz.

Auch für die  Fassaden der Wohngebäude haben wir Wert auf langlebige, umweltverträgliche und möglichst regionale Materialien gelegt und lebendige Ansichten mit Klinker in zwei Farbtönen entworfen. Hier wird ein Quartier entwickelt, das die Vielfalt der Nachbarschaften, der Nutzungen und seiner zukünftigen Bewohner zu einem harmonischen Ganzen zusammenfügt. Die Grünräume sitzen als Kitt zwischen Wohnen und Arbeiten, aber auch zwischen Alt und Neu. Spiel und Aufenthaltsflächen, Reihen aus alten und neu gepflanzten Bäumen, Kommunikationsinseln und Straßencafés zeichnen schon heute ein vitales Bild dieses neuen Stückchens Düsseldorf in Unterbilk.

Projektteam
  • Bárbara Climent Silvar
  • Azadeh Najib
  • Rosella Alvir Grau
  • Arzu Bastug-Bilgin
  • Sarah Bauer
  • Daniel Behnke
  • Ayse Elmas
  • Lars Göpfert
  • Julius Heek
  • Marcel Jansen
  • Anne-Katrin John
  • Klaus Kirchner
  • Adriane Krabbenborg
  • Aleksandra Lewandowska
  • Ojuolape Odunlami
  • Michael Meier
  • Martin Mellis
  • Israel Moreno Torres
  • Kristina Rhiemeier
  • Franziska Simon
  • Hyongyong Song
  • Carlos Tinoco de Castilla
  • Angeline Ziegler