Theresienhof
Inspiriert und neu interpretiert
  • Ort
    München
  • Objekt
    Neubau eines Büro- und Handelsgebäudes mit Tiefgarage
  • Bauherrin
    Theresienhof GmbH & Co. KG c/o Quantum Projektentwicklung GmbH
  • Entwurfsverfasser
    Caspar Schmitz-Morkramer
  • Planungs- und Bauzeit
    2011–2015
  • Leistungsphasen
    1–4, 5 (Leitdetails), 8 (künstlerische Oberleitung)
  • Brutto-Grundfläche (oi/ui)
    5.490 m²/1.990 m²
  • Fotos
    Stefan Müller‐Naumann
  • Dieses Projekt stammt aus der gemeinsamen Zeit von meyerschmitzmorkramer.

Für die Quantum AG konnten wir 2015 in der Münchener Maxvorstadt ein anspruchsvolles Ensemble aus Büro- und Geschäftshäusern realisieren. Mit dem sechsgeschossigen Vorderhaus mit Dachgeschoss schließen wir den Blockrand, die Höhen von Traufe und Sockel orientieren sich an der historischen Nachbarbebauung, einem Werk des Münchner Architekten, Malers und Schriftstellers Leo von Klenze. Stilmittel und Materialität leiten wir aus der repräsentativen Bebauung der nahen Ludwigstraße ab und interpretieren den klassischen Naturstein für ein stimmiges Gesamtbild auf zeitgemäße Weise neu. Mit einem dreigeschossig gestaffelten Gartenhaus reicht der Theresienhof in den Blockinnenraum hinein und bietet dort ruhige urbane Freiflächen in Form von Gartenhöfen und Dachterrassen.

Fügung im Detail

In den Obergeschossen sowie im Dachgeschoss des Theresienhofs liegen 5.400 Quadratmeter Bürofläche, die je nach Etage in zwei oder drei Nutzungseinheiten aufgeteilt werden können. Die flexibel bespielbaren Grundrisse erlauben verschiedene Möblierungsvarianten, den Wünschen der Mieter entsprechend können komfortable Einzel-, Gruppen- oder Großraumbüros eingerichtet werden. Alle Büroräume werden zentral von der Theresienstraße aus über ein natursteinverkleidetes Foyer erschlossen. Das Treppenhaus mit zwei Aufzügen sowie sämtliche Nebenräume liegen wie ein Scharnier zwischen Vorderhaus und Gartenhaus. Eine besondere Qualität des Theresienhofs ist die Integration gärtnerisch gestalteter Außenbereiche auf vier Ebenen in die hofseitige Gebäudekubatur. Eine Auswahl heimischer Pflanzen- und Baumarten, natürliche Materialien und die ruhige Innenhoflage schaffen kleine Oasen in den zwei Höfen und auf den Dachterrassen. Die Gartenhöfe können auch von den Geschäftsräumen im Erdgeschoss genutzt werden, für die Gastronomie ist dies ein besonderer Mehrwert.

Im Rhythmus bleiben

Es galt mit dem Neubau nicht nur eine Lücke zu schließen, sondern eine Fügung von Alt und Neu zu schaffen. So greift die Lochfassade aus sandfarbenem Naturstein charakteristische Gestaltungsmerkmale der Nachbarschaft auf. Oberhalb des 1. und 4. Obergeschosses schließt ein fein profiliertes horizontales Gesims an die Gliederung des Nachbarhauses an und erzeugt trotz versetzter Geschosse den Eindruck eines gemeinsamen Sockels. Die Laibungen der Fensteröffnungen sind im Naturstein nach innen abgetreppt. Die Fensterbänke treten leicht aus der Fläche hervor, so erscheint die Gebäudehülle mit feiner Plastizität, die im gesamten Gebäude eingebauten Fensterprofile aus Holz ergänzen die hochwertige Materialität. Genauso setzt sich die Gestaltung der Fassade im Erdgeschoss fort, die Schaufenster sind vor den Flächen für Einzelhandel und Café jedoch bis auf Fußbodenniveau heruntergezogen, so entsteht mit den jeweiligen Zugängen ein gleichmäßiges Bild. Der außermittig platzierte Haupteingang ist in der Breite von zwei Fensterachsen schräg eingerückt, eine dezente Geste zur Begrüßung, die sich harmonisch ins Gesamtbild einfügt. Auch die Tiefgarageneinfahrt ließ sich dezent in das konsequente Raster der Fassade integrieren.

Projektteam