Haus für Film und Medien
Digitales Erleben offen für alle
  • Ort
    Stuttgart
  • Objekt
    Neubau eines Hauses für Film und Medien
  • Verfahren
    Europaweiter hochbaulicher Realisierungswettbewerbs
  • Ausloberin
    Landeshauptstadt Stuttgart Referat Wirtschaft , Finanzen und Beteiligungen (WFB), Liegen-schaftsamt vertreten durch Landeshauptstadt Stuttgart, Technisches Referat (T), Hochbauamt, Abteilung Kultur-, Bäder- und Jugendbauten
  • Entwurfsverfasser
    Caspar Schmitz-Morkramer
  • Planungszeit
    2021
  • Visualisierungen
    caspar.;
    moka-studio
  • TGA, Tragwerk und Nachhaltigkeit
    Werner Sobek
  • Brandschutz
    hhpberlin
  • Freiraumplanung
    Djao-Rakitine Landscape Architecture
  • Szenographie
    Engenhart Design Studio

Die Stadt Stuttgart plant ein „Haus für Film und Medien“, das ein kulturell und medienpädagogisch hochwertiges Programm anbieten soll. Dazu lobte sie 2021 einen Wettbewerb aus. Der Standort liegt prominent in der Innenstadt an der Schnittstelle von Leonhardsvorstadt und Altstadt, in direktem Sichtbezug zum Rathaus. Unser Entwurf sieht das neue Multimediamuseum auch im städtischen Maßstab in einer Vermittlerrolle: durch die intelligente fünfgeschossige Stapelung des Raumprogrammes bildet das Haus keine Rückseite aus. Es öffnet sich zur Stadt und bietet neue Aufenthaltsqualitäten. Denn wir verstehen es als einen Ort der Kommunikation, der Kunstschaffende, Gäste und Nachbarschaft zusammenbringt. Ein Haus für alle Generationen, in dem Digital Natives und Digital Neulinge Kunst erleben und Kunst machen können, das maximal flexibel und offen für gesellschaftliche Diversität ist.

Lichtspielhaus

Unser Haus für Film und Medien hat eine simple, annähernd würfelförmige Kubatur. Seinen skulpturalen Ausdruck gewinnt es mit einer lebendigen Gebäudehülle aus recycelten Glaskeramikmodulen mit integrierten LED-Lampen. Auf der Nordwest-Seite wird die Fassade zur Leinwand, sie kann Textbotschaften in den Stadtraum schicken, Bildwand für interaktive Kunst oder einfach Farb- und Lichtspiel sein. Einen Kontrast dazu bildet die begrünte Ostfassade. Die Erdgeschossfassade ist großflächig verglast und erlaubt interessante Einblicke in das Museumsinnere. Eine zentral liegende offene Treppe erschließt das Gebäude in der Vertikalen. In den ersten beiden Geschossen liegen die Ausstellungsräume sowie zwei Kinosäle. Im dritten und vierten Obergeschoss gibt es Workshopräume und Studios. Der Dachgarten ist Teil des Museums und als Miniaturlandschaft mit einem grünen Hügel und Open Air Kino geplant. Zwischen den Fassaden liegt eine markante gelbe Treppe, die den Weg nach unten zum Erlebnis macht. Teil unseres Konzeptes ist auch die integrative Gestaltung des öffentlichen Vorplatzes. Hier wiederholt sich der grüne Hügel, der mit einem grünen Amphitheater, einem Wasserspiel und 28 neuen Bäumen einen urbanen Ort mit besonderen Angeboten zum … ?

Gutes Klima

Das neue Multimediamuseum wird mit vergleichsweise einfachen analogen Maßnahmen nachhaltig betrieben und ist an das städtische Fernwärmenetz angeschlossen. Die optimierte Gebäudehülle trägt zur Verringerung von Wärmeverlusten und zur Reduzierung des Wärmeeintrags bei, wodurch die Kosten für den Energiebedarf des Gebäudes in der Nutzungsphase minimiert werden. Auf Dächern und Fassaden werden PV-Anlagen aufgestellt. Der überschüssige Strom kann zwischengespeichert werden. Die Temperierung der Räume wird adiabatische über Verdunstungskühlung der Fortluft geplant. So kann die Zuluft ohne elektrische Energie herabgekühlt werden. Als energieeffiziente Gebäudelüftung ist eine automatische Nachtauskühlung vorgesehen. Die Bepflanzung der Ostfassade wird mit dem auf der Dachfläche gesammelten Regenwasser versorgt.

Projektteam