Dornbusch 4
Viel brauchte es nicht für die Revitalisierung, eher weniger
  • Ort
    Hamburg
  • Objekt
    Revitalisierung eines Büro- und Geschäftsgebäudes mit eingeschossiger Tiefgarage, Design der Büroräume
  • Bauherrin
    Quantum Projektentwicklung GmbH
  • Entwurfsverfasser
    Caspar Schmitz-Morkramer
  • Planungs- und Bauzeit
    2005–2007
  • Leistungsphasen
    1–5, 8 (künstlerische Oberleitung)
  • Brutto-Grundfläche
    2.500 m²
  • Fotos
    HGEsch;
    Christian Schaulin
  • Dieses Projekt stammt aus der gemeinsamen Zeit von meyerschmitzmorkramer.

2007 bezog die Quantum Immobilien AG einen neuen Firmensitz im Hamburger Börsen- und Bankenviertel. Ihr neues Haus ist ein altes Haus, 1960 von dem Hamburger Büro Schramm & Elingius mit einem guten Gespür für wertige Materialien und feine Proportionen gebaut. Außergewöhnlich ist auch die Ecklage, an der die Häuser Dornbusch 4 und 2 zusammenkommen, ohne die eigentliche Ecke auszubilden. Es eint sie die Verwendung des hellgrauen Natursteins, vollflächig an den schmalen Flanken, als fein gezeichnetes Raster in den Fronten. Dieser Bestand verdient besonderen Respekt, gerne nahmen wir seinen eleganten Duktus auf, um die Transformation mit dem Vorgefundenen durchzuführen. Fortschreiben, nicht überschreiben, in diesem Sinne haben wir dem Ensemble ein zweites Leben gegeben, das höchsten Ansprüchen an Komfort, Ästhetik und Wirtschaftlichkeit gerecht wird.

Die Fügung

Es galt die besondere äußere Struktur der Gebäude zu erhalten. In die fast quadratischen Öffnungen der Rasterfassade haben wir in den vier bzw. drei Obergeschossen des Bestands hochwertige Aluminium-Holz-Fensterelemente mit integriertem Sonnenschutz eingesetzt. Der warme Bronzeton und der betonte Mittelpfosten der Fester erzeugt einen spannungsreichen Kontrast zu dem gegebenen Natursteinraster. Dornbusch 4 wurde um ein Geschoss aufgestockt, der Proportion tut dies gut. Auf dem Dach des niedrigeren Bauteils fanden wir Platz für eine Dachterrasse, einen kleinen grünen Freiraum mitten in der Stadt. Die neue Pfosten-Riegelfassade mit raumhohen Fensterelementen nimmt das gegebene Raster auf, doch bleibt der pavillonartige Aufbau mit Metall an der Stelle von Stein als hinzugefügt zu erkennen. Die Ladenlokale im Erdgeschoss öffnen sich mit großen Glasflächen einladend in den Stadtraum. Der Haupteingang liegt in der Mittelachse der Dornbuschfront, flankiert von einem Gastronomiebetrieb und der großzügig verglasten Lobby in der Gebäudeecke. Die Zufahrt zur Tiefgarage liegt diskret in der Seitenstraße.

Die Fortschreibung

Das Innenleben des Stahlbetonskelettbaus wurde weitgehend zurückgebaut, erhalten werden konnte das zeittypische Treppenhaus mit markantem halbkreisförmigem Treppenauge sowie die Aufzuganlage. Die Büroetagen bieten in Summe rund 3.000 Quadratmeter BGF, die Grundrisse haben wir, den Anforderungen der Mieter entsprechend, im bestehenden Stützenraster entwickelt. Ein Großteil der nichttragenden Wände ist gläsern, so dass das Tageslicht auch in die Tiefe des Baukörpers fallen kann. Unser Ziel war es, die Haustechnik auf eine Minimum zu reduzieren. So erfolgen Belüftung und Entlüftung in allen an der Fassade liegenden Büroräumen natürlich, nur innenliegende Bereiche werden mechanisch entlüftet, die Belüftung erfolgt über Nachströmung aus den Bürobereichen. Viel brauchte es hier nicht, um diese besondere Immobilie zu einem zeitgemäßen Bürohaus zu transformieren. Es galt vielmehr den Einsatz der Mittel sorgsam abzuwägen, um aus dem Gegebenen das Beste herauszuholen.

Dieses Projekt stammt aus der gemeinsamen Zeit von meyerschmitzmorkramer.

Projektteam