Ballindamm 33–34
Alles im Fluss mit dem Lückenschluss an der Binnenalster
  • Ort
    Hamburg
  • Objekt
    Neubau eines Büro- und Geschäftshauses mit Tiefgarage
  • Bauherrin
    Generali Real Estate S.p.A. Zweigniederlassung Deutschland
  • Entwurfsverfasser
    Caspar Schmitz-Morkramer
  • Projektsteuerung
    ALBA Bau Projekt Management, Oberhaching
  • TGA
    Petersen-Ingenieure, Düsseldorf
  • Tragwerksplanung
    Ingenieurbüro Abel · Gebhart, Hamburg
  • Brandschutz
    Bureau Veritas Construction Services, Halle
  • Bauphysik
    TAUBERT und RUHE, Pinneberg
  • Planungs- und Bauzeit
    2014–2021
  • Leistungsphasen
    1–5
  • Brutto-Grundfläche (oi/ui)
    6.320 m²/930 m²
  • Fotos
    HGEsch
  • Dieses Projekt stammt aus der gemeinsamen Zeit von meyerschmitzmorkramer.

Am Hamburger Ballindamm, der exklusiven und Adresse direkt an der Binnenalster und gegenüber des Hotels Vier Jahreszeiten, haben wir für die Generali Real Estate den siebengeschossigen Neubau mit Dachgeschoss realisiert. Das Grundstück erstreckt sich über die Tiefe des gesamten Blocks bis zur rückwärtigen Hermannstraße und ist Teil des geschützten Denkmalensembles Binnenalster. Möglich wurde diese vergleichsweise große Struktur mitten in der Hamburger Altstadt durch den Abriss eines nicht mehr zukunftsfähigen Bestandsgebäudes aus den 1970er Jahren. Das Ballindamm schließt an beiden Straßenfronten die Blockränder und verbindet sie mit einem Querriegel über den Innenhof. Das Erdgeschoss bietet eine großzügige Fläche für Einzelhandel oder Gastronomie mit guter Sichtbarkeit, die Obergeschosse wurden als komfortable Büros geplant. Der Zugang zu den Fahrrad- und PKW-Stellplätzen im Untergeschoss erfolgt über die Zufahrt an der Hermannstraße.

 

Ensemblewirkung

Die fein detaillierten, handwerklich hergestellten Natursteinfassaden der Straßenfronten haben wir in Abstimmung mit Stadt und Denkmalpflege entwickelt. Das Hauptmerkmal der dem Ballindamm zugewandte Ansicht ist die zweigeschossige Sockelzone, in der die acht Achsen der darüber aufgehenden Stockwerke zu vier großzügigen Portalen zusammengefasst werden. Die Oberfläche des hellen Natursteins ist in diesem Bereich scharriert oder kanneliert, ein Gesims bildet eine deutliche Zäsur zur glatten Lochfassade der Obergeschosse. Der Zugang zu den Büroetagen erfolgt vom Ballindamm aus über eine hochwertig gestaltete Lobby. Die Fensteröffnungen der steinernen Lochfassade orientieren sich an der Orthogonalität der Nachbarbebauung, erst im letzten Vollgeschoss akzentuiert ein Bogen den Abschluss. Die abgeschrägten außenliegenden Natursteinfensterbänke verleihen der Ansicht mit den dunklen Fensterprofilen eine dezente, aber wertige Plastizität. Das Staffelgeschoss ist aus der Fußgängerperspektive nicht sichtbar, eine Loggia über den beiden Mittelachsen inszeniert den Blick auf die Binnenalster. Um den Neubau in des denkmalgeschützte Ensemble zu integrieren, ist das Dach wie alle Häuser an der Binnenalster mit Kupfer gedeckt.

Lückenschluss

In der Hermannstraße zeigt sich das neue Haus als ein schmaler, zweiachsiger Lückenschluss. In Materialität und Duktus ähnlich, stellt die Natursteinfassade einen unmittelbaren Bezug zur Ballindammfront her und beruhigt das heterogene Bild der Nachbarbebauung mit hellem Stein und achsensymmetrischer Gliederung. Im Erdgeschoss liegt hier die Einfahrt zur Tiefgarage, daneben der zweite Eingang. Im 2. bis 6. Obergeschoss liegen Bürogeschosse, die Fenster sind auf dieser Seite wie auch in den dem Innenhof zugewandten Fassaden bodentief, so kann das Tageslicht an den Arbeitsplätzen optimal ausgenutzt werden. In dieser prominenten Lage galt ein besonderes Augenmerk auch der Gestaltung des nächtlichen Stadtbilds, so dass die stimmungsvolle Beleuchtung des Hauses mit dem Lichtbeirat und dem Oberbaudirektor abgestimmt wurde.

Projektteam
  • Nadine Böttcher
  • Guido Roth
  • Julia Pagels
  • Klaus Kirchner
  • Engin Esen
  • Melanie Fior
  • Claus Spitzer
  • Beate Groß
  • Verena Wagner
  • Timo Heinzmann
  • Bernd Ernst
  • Mareike Müller
  • Sebastian Lietz